Ein Unbekannter filmt eine Unbekannte bei der Arbeit. Plötzlich hat die Unbekannte ein Millionenpublikum und erlangt für kurze Zeit Berühmtheit. Was sich märchenhaft anhört, ist Wirklichkeit in den virtuellen sozialen Netzwerken rund um den Globus. Geschehen ist dies bei einer Kissenschlacht an Bord eines Lufthansa- Flugzeugs von Tel Aviv nach Frankfurt: Ein Passagier filmte, wie eine Flugbegleiterin die Kissenschlacht gekonnt beendete und veröffentlichte den Film bei YouTube. Mit der schnellen Verbreitung des Films im Netz wurde die Lufthanseatin unfreiwillig zur Protagonistin. Bis heute wurde er mehr als eine Million mal angesehen. Was als privat gedacht ist, bleibt es im Internet meist nicht lange. Umgekehrt kann alles, was in der Öffentlichkeit geschieht – also auch die Arbeit an Bord oder Check-in – auf diese Weise schnell ein großes und weltweites Publikum finden.

Bei der Kissenschlacht war das Echo positiv. Lufthansa ist sympathisch, professionell und verträgt auch Spaß – so die Wahrnehmung der meisten User. Ganz anders fielen die Schlagzeilen im Fall des JetBlue-Flugbegleiters Steven Slater aus (siehe Kasten Seite 3). Zwar wurde Slater im Netz von einigen Usern als Held gefeiert, er verursachte jedoch viele kritische Schlagzeilen für JetBlue. Immer mehr Lufthanseaten bewegen sich in den sozialen Netzwerken und tauschen sich – dienst-lich oder privat – über ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus. Dadurch wächst auch die Aufmerksamkeit für das Unterneh-men Lufthansa.
Jeder Lufthanseat, der in Social Media aktiv ist, sollte sich bewusst sein, dass auch vermeintlich private Äußerungen im Zusammenhang mit seinem Job und zum Unternehmen im Internet schnell öffentlich sind. Ungewollt haben einige Mit - arbeiter weltweit durch scheinbar private und harmlose Ver - öffentlichungen in virtuellen Netzwerken sich und ihrem Arbeit-geber geschadet. Die Folgen und Entwicklungen sind oft nicht abzusehen. Bei allen Beiträgen, Äußerungen und Reaktionen in Social Media sollte jeder Autor also immer mögliche Auswirkungen für sich persönlich, für Dritte und für den Arbeitgeber berücksichtigen. Als Botschafter der Marke Lufthansa sind auch deren Mitarbeiter gefordert. Erfahrungen im Umgang mit Social Media und dem öffentlichen Austausch können Lufthanseaten auch unternehmensintern sammeln. Die Plattform eTeaming bietet viele der Funktionen und Möglichkeiten aus dem Internet. Die aktive Beteiligung an Diskussionen und das Verfassen von öffentlichen Beiträgen für Kollegen kann zu mehr Sicherheit und Bewusstsein beim Mitmachen im Netz bei-tragen.