Erste zum Frachter umgebaute Airbus A321 für Lufthansa CityLine ist in Deutschland angekommen

Im vergangenen Juli hatte Lufthansa Cargo bekanntgegeben, ihr europäisches Netzwerk, das derzeit durch Passagierflugzeuge und Road Feeder Services RFS bereitgestellt wird, durch ein kontinentales Frachtangebot ergänzen zu wollen. Denn das Unternehmen sieht attraktive Marktchancen im europäischen Luftfrachtverkehr, die durch das starke Wachstum des eCommerce und die hohen Anforderungen beim Transport von Gütern wie Pharmazeutika und Automotive getrieben werden. Das Wachstum für grenzüberschreitende eCommerce-Sendungen wird mit etwa 20 Prozent pro Jahr für die kommenden fünf Jahre prognostiziert. Konsumenten erwarten immer kürzere Lieferzeiten für ihre bestellte Ware. Dadurch steigt auch innereuropäisch der Bedarf von Flugverbindungen in der Luftfracht. Für dieses ergänzende kontinentale Frachtangebot sollten Airbus A321 zum Einsatz kommen, umgebaut zu Frachtern und betrieben von Lufthansa CityLine. Zwei Maschinen wurden davon zunächst geplant und Cargo wie CityLine haben seither sehnsüchtig auf ihr erstes Baby gewartet.

Am Sonntagabend um 20.39 Uhr war es dann soweit: Touch-down für die D-AEUC, das erste Frachtflugzeug in der Geschichte der Lufthansa CityLine, das die Airline im Auftrag von Lufthansa Cargo betreiben wird. Strahlend weiß, schlank und elegant steht sie nun auf dem Vorfeld in München. Genau 29 Stunden benötigte die Uniform-Charlie vom Abflug in Singapur, wo das Flugzeug vom Passagier- zum Cargojet umgerüstet wurde, mit Zwischenstopp in Colombo, Übernachtung in Muscat und einem weiteren Tankstopp in Larnaca, bis sie Kolleg:innen von CityLine und Cargo im Erdinger Moos in Empfang nehmen konnten. Die Organisation und Verantwortung für den Transfer hatte Lufthansa Technik übernommen und dafür eine auf Ferry-Flüge spezialisierte externe Cockpit-Crew beauftragt.

Die Überführung nach München ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum kommerziellen Erstflug, der für Mitte März geplant ist. Auf allen Ebenen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für den Betrieb der ersten Frachtmaschine dieser Art in Deutschland: Freigabe von luftfahrtrechtlichen Themen, Vertragsverhandlungen mit den beteiligten Unternehmen, kontinuierliche Abstimmung zwischen Lufthansa Cargo und Lufthansa CityLine, Crewtraining für das Muster Airbus A321 sowie die technische Abnahme und Einflottung in die CAMO und das AOC der CityLine. Wird das alles geschafft sein, erfolgt die endgültige Überführung nach Frankfurt.

Mit den langfristig konvertierten Frachtern, die Lufthansa CityLine für Lufthansa Cargo betreiben wird, bietet Lufthansa Cargo ihren Kunden ab Mitte März 2022 zusätzliche Frachtkapazitäten innerhalb Europas und auf der Mittelstrecke an. Neben Spediteuren, Integratoren und Postgesellschaften werden eCommerce-Anbieter Kunden für dieses Angebot sein. Als Destinationen werden Istanbul, Tel Aviv, Manchester, Dublin, Tunis und Malta ab und nach Frankfurt bedient.